Interview mit Monteiro Rui
25.08.2020

Baufortschritt

Interview mit Monteiro Rui

Ein paar Fragen an Monteiro Rui, Kranführer bei Stutz AG:

Wie fühlt es sich an so hoch über der Baustelle?
Ich fühle mich gut auf dem Kran und habe auch keine Höhenangst. Es ist besser, von oben zu arbeiten als von unten, da man alles im Überblick hat und entsprechend auch schneller ist.

Haben Sie Platzangst?
(lacht) Nein, ich habe eine schöne Kabine die 2 m lang und 1.80 m breit ist. Der Kran ist ganz neu. Ab und zu mache ich dort oben sogar ein Mittagsschläfchen und kann dabei liegen.

Wie lange üben Sie diesen Beruf schon aus?
Vor 10 Jahren habe ich die Prüfung zum Kranführer gemacht.

Sie tragen eine grosse Verantwortung…
…ja, man muss schnell, immer konzentriert und natürlich unfallfrei arbeiten.

Wie viele Stufen sind es zur Kabine?
Die Kabine ist auf einer Höhe von 45 Metern, aber die Treppenstufen habe ich noch nie gezählt (lacht). Der höchste Kran, den ich bei der Firma Stutz AG bedient habe, war 75 Meter hoch. Da benötigte ich 20 Minuten, bis ich oben war. Beim aktuellen Kran ca. 10 Minuten inkl. Pause.

Kommen Sie am Mittag runter?
Meistens bleibe ich oben und komme nur ab und zu zum Mittagessen runter.

Kann der Kran auch vom Boden her gesteuert werden?
Ja, mit der Fernbedienung. Jedoch ist man vom Boden aus nicht so schnell, da man nicht gehen darf, während sich der Kran bewegt. Ich bediene ihn lieber und schneller von oben als von unten.

Welche Last kann dieser Kran tragen?
Insgesamt 17,5 Tonnen. Auf dieser Baustelle wiegen die schwersten Gefässe gefüllt mit Beton 6,5 Tonnen. Das Gewicht ist in der Kabine spürbar und der Kran bzw. der 70 Meter lange Ausleger neigt sich um 5 bis 10 Meter. Der Turm bewegt sich jedoch nur minim.

Können Sie bei jedem Wetter mit dem Kran arbeiten?
Ab einer Windstärke von 60 km/h ist das Kranführen gemäss SUVA verboten. Bei 40 oder 50 km/h kommt es auf die Arbeit und Last an. Im Zweifelsfall wird diese gestoppt oder unterbrochen. Bei einem Gewitter kann man gefahrlos weiter arbeiten. Nebel hingegen ist problematischer.

Welches ist Ihr Lieblingskran?
Ich führe gerne Wolff Krane – wie z.B. mein aktueller Kran, der ganz neu im Jahr 2020 fabriziert wurde.

Ist das Cockpit modern?
Ja, via Display des Computers kann man alles laufend genau überprüfen; Gewicht, Fehler, Wind, Störung etc.

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Mir gefällt, dass fast alle den Kran brauchen, man kann fast nichts ohne Kran machen. Und das fasziniert mich. Du siehst, wie die Baustelle wächst und sich verändert und ich bin immer involviert.

Gefällt es Ihnen auf der Baustelle der neuen Olma Halle 1?
Die Baustelle gefällt mir sehr gut – es ist meine bisher längste und grösste Baustelle.

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